Hochfest Maria Himmelfahrt 15. AugustDie Entschlafung der Jungfrau Maria, Fra Angelico

 

„Mariä Himmelfahrt“, von der katholischen Kirche als „Hochfest der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel“ bezeichnet, ist eines der ältesten Marienfeste und eines der religiösen Hauptfeste des Jahres. Der „Hohe Frautag“ oder „Große Frauentag“ (15.8.) wird seit 1500 Jahren gefeiert, er war ab 582 weit verbreitet.

Das Marianische Jahr

Im Laufe der Kirchengeschichte wurden Glaubensgrundsätze (dogmatische Aussagen) über die „Mutter des Erlösers“ und „neue Eva“ auch zu Festen erhoben. So entstanden vom 7. ins 12. und vom 16. bis zum 18. Jahrhundert Gedenktage an Maria.

Sie ist ohne Erbsünde empfangen (8. 12., M. Empfängnis, 10. Jh.) und ohne Makel, „Gottesgebärerin“ und „jungfräuliche Mutter des Erlösers“ (25. 3., M. Verkündigung, 6./7.Jh.), sie wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen (15. 8.).

Maria hat Gott ein menschliches Gesicht gegeben, ihn für die Menschen erfahrbar gemacht. Sie ist Vorbild im Glauben und Fürsprecherin der Frauen.

Maria wird im Weiß der Unschuld und Blau des Himmels sowie im Rot der barmherzigen Liebe dargestellt. Die „Aufnahme in den Himmel“ zeigt oft die aufschwebende junge Maria, die von Engeln begleitet und von Gottvater und Christus in den Wolken erwartet wird. Ältere Darstellungen zeigen darunter das Sterbelager umgeben von Aposteln oder das Haus der Maria.

  

Hierin unterscheidet sich Mariä Himmelfahrt von Christi Himmelfahrt, das immer exakt 39 Tage nach dem Ostersonntag stattfindet und dem somit, anders als Mariä Himmelfahrt, kein fixes Datum zugeordnet wurde.

Eindeutige Beweise für die Himmelfahrt Marias finden sich nicht in der Bibel, doch gibt es Textpassagen, die mit der "Aufnahme Marias in den Himmel" in Verbindung gebracht werden:

Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. (Off 12,1)

Kräuterweihe

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Die Kräuterweihe gehört zu den volkstümlichen Bräuchen der röm.-kath. Kirche. Dieser Brauch ist schon seit dem 9. Jahrhundert bekannt und ist in den letzten Jahren wieder mehr aufgelebt. Dabei werden am Hochfest Maria Himmelfahrt, am 15. August,  Kräuter zu einem Strauß gebunden und mit zu Kirche gebracht. Dort werden diese im Gottesdienst oder im Anschluss daran vom Priester gesegnet. Die Kräuterweihe zählt zu den  Sakramentalien.

Das Brauchtum geht vermutlich auf die Überlieferung des Kirchenvaters Johannes von Damaskus zurück, der zufolge dem leeren Grab Mariens bei seiner Öffnung ein Wohlgeruch nach Rosen und Kräutern entstiegen sein soll.

 

Kräuterbuschen

Je nach Region können die Kräuterbuschen aus insgesamt

  • 07 (Zahl der Wochen- bzw. Schöpfungstage),
  • 09 (dreimal drei für die hl. Dreifaltigkeit),
  • 12 (Zahl der Apostel),
  • 14 (Zahl der Nothelfer),
  • 24 (zweimal zwölf: zwölf Stämme Israels aus dem alten und zwölf Apostel Christi aus dem neuen Testament)
  • 72 (sechsmal zwölf) (Zahl der Jünger Jesu) oder gar
  • 99 verschiedenen Kräutern bestehen.

Typische Kräuter neben  Alant sind echtes Johanniskraut,  Wermut,  Beifuß, Rainfarn,  Schafgarbe,  Königskerze,  Kamille,  Thymian,  Baldrian,  Eisenkraut und die verschiedenen  Getreidesorten.

 

aus www.zauber-pflanzen.de

Die Kräuterbuschen werden oft im " Herrgottswinkel" aufgehängt d. h. in der Zimmerecke am Esstisch der Wohnung, in der das Kruzifix, oft von Heiligenbildern umrahmt, hängt. Er hat besonders in der Bauernstube eine alte Tradition.

Die Wurzeln der Kräuterweihe reichen weit bis zu den Ur-Mysterien der Menschheit zurück. Zuerst wurden mit einem Kräuterbusch Natur- und Erntedankfeste zu Ehren verschiedener Götter gefeiert. Die Kräuterbuschen waren heidnische Lebensruten, deren Berührung die fruchtbarkeitsspendende und heilende Kraft der Vegetation auf die Menschen übertragen sollte.

Helfen sollten die geweihten Kräuter (besonders in Form einer Teezubereitung) gegen mögliche Verzauberung des Viehs, Gewitter, Krankheit; für eine gute Ernte, Eheglück und vieles mehr. Das ganze Jahr über nahm man auch vom Kräuterbuschen, um zu räuchern. Besonders heilkräftig sollte es sein, wenn Kräuterbuschen mit Weihrauch vermischt im Krankenzimmer angewendet wurde.

Um 745 n. Chr. wurde erst die Kräuterweihe verboten, dann unter den Segen Marias gestellt, seitdem feiert man die Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt (15.8.).
So erzählt es die Legende: Als am dritten Tage nach dem Begräbnis Mariens die Apostel ihr Grab besuchten, schlug ihnen eine Woge köstlichen Wohlgeruchs entgegen. Das Grab war verlassen, dafür aber angefüllt mit Rosen und Lilien, rings aber um die Grabstätte sprossen und blühten all die bescheidenen Heilkräuter, die die Gottesmutter in ihrem Leben geliebt hatte. Seitdem werden am Tage des Heimgangs der Gottesmutter (15. August) in der Kirche die Kräuter geweiht.

Die katholische Kirche sieht die Kräuterweihe vor allem als Ausdruck für die Achtung vor der Schöpfung und die Heilkraft der Kräuter als Symbol für die Zuwendung Gottes an den Menschen.

Die Segensworte bei der Kräuterweihe: "Lasset uns beten. Herr, unser Gott, du hast Maria über alle Geschöpfe erhoben und sie in den Himmel aufgenommen. An ihrem Fest danken wir dir für alle Wunder deiner Schöpfung. Durch die Heilkräuter und Blumen schenkst du uns Gesundheit und Freude. Segne diese Kräuter und Blumen. Sie erinnern uns an deine Herrlichkeit und an den Reichtum deines Lebens. Schenke uns auf die Fürsprache Mariens dein Heil. Lass uns zur ewigen Gemeinschaft mit dir gelangen und dereinst einstimmen in das Lob der ganzen Schöpfung, die dich preist durch deinen Sohn Jesus Christus in alle Ewigkeit. Amen"
In der Kräuterweihe mischen sich Tradition und Frömmigkeit, Volksglaube und zeitnahe Religiosität, verbunden mit der Notwendigkeit Werterhaltendes zu bewahren.

Maria-Himmelfahrt ist der Auftakt zur wichtigsten Kräutersammelzeit des Jahres.


Die Spanne vom 15. August bis zum 15. September, dem Tag der Kreuzerhöhung, - dreißig Tage - nennt man auch "Frauendreißiger". Die Frauendreißiger (mit dem "Kleinen Frauentag" am 8. September - Maria Geburt) sind die überleitende Zeit in den Herbst und waren früher eine besinnliche Zeit, in der Mariengebete und Marienwallfahrten zur Tagesordnung zählten.

Einer Legende nach wird in dieser Zeit von der Gottesmutter die Erde gesegnet. Die in dieser Zeit gesammelten Kräuter übertreffen alle anderen Kräuter an Kraft (mit Ausnahme der Johanniskräuter, die zur Sommersonnenwende gepflückt werden). Viele der Kräuter finden in der Frauenheilkunde Verwendung - zur Linderung von Menstruationsbeschwerden, zur Verhütung, zur Erfüllung des Kinderwunsches, in der Schwangerschaft oder Kamille (Altmütterkraut).

Und so brauchen wir eigentlich nicht die „Wellness-Produkte” aus dem Urwald, Kristallsalz aus dem Himalaya, Aloe aus Südamerika, Ginseng aus China - wir haben kraftvolle, heilbringende Pflanzen vor der Haustür - das sollte man sich an diesem Tag vielleicht wieder einmal bewusstmachen!