Buße

"So spreche ich dich los von deinen Sünden:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen"

 

Das Sakrament der Buße, das Sakrament der Versöhnung, stiftet zunächst Frieden mit Gott und im eigenen Herzen. 

 

Das erste Geschenk des auferstandenen Herrn an seine Jünger ist: "Der Friede sei mit euch!" Obwohl die Jünger Jesus in seinen schweren Stunden verlassen haben, ist er ihnen nicht böse, sondern spricht zu ihnen: "Friede sei mit euch!" Dann hauchte er sie an uns sprach: "Empfangt den Hl. Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben!" Er möchte, dass auch wir diesen Geist der Versöhnung in unser eigenes Leben lassen und als versöhnte Menschen leben. Nur so kann es uns in unserem Leben gut gehen. Nur so können wir trotz allem an einer Welt des Friedens bauen.

  

Es ist ein ganz schlichtes Sakrament. Der Priester spricht am Beginn einen Segen für eine gute Beichte. Da es nicht leicht ist, Schuld zu bekennen, braucht der Beichtende eine Stärkung. Nach der Beichte spricht der Priester ermutigende Worte, gibt eine Buße, eine Art Wiedergutmachung, auf und spendet die Lossprechung: "Der himmlische Vater hat den Hl. Geist gesandt zur Vergebung der Sünden. So spreche ich dich los von deinen Sünden: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen".  Damit sind alle Sünden vergeben.

 

Das Sakrament der Beichte ist ein ganz großes Geschenk des auferstandenen Herrn an seine Jünger. Gott möchte uns von allem Negativen befreien und uns zum guten Leben, zur Fülle des Lebens führen. 


Die Barmherzigkeit Gottes ist sehr konkret und wir alle sind gerufen, diese Erfahrung in eigener Person zu machen. Als ich siebzehn Jahre alt war und einmal mit meinen Freunden ausgehen sollte, habe ich beschlossen, zuerst eine Kirche zu besuchen. Dort habe ich einen Priester getroffen, der mir ein besonderes Vertrauen eingeflößt hat, sodass ich den Wunsch verspürte, mein Herz in der Beichte zu öffnen. Diese Begegnung hat mein Leben verändert! Ich habe entdeckt, dass wenn wir das Herz in Demut und Aufrichtigkeit öffnen, wir sehr konkret die Barmherzigkeit Gottes betrachten können. Ich hatte die Gewissheit, dass in der Person jenes Priesters Gott auf mich schon wartete, noch bevor ich den ersten Schritt tat, um die Kirche zu besuchen. Wir suchen ihn zwar, aber er ist es, der uns immer zuvorkommt; er sucht uns immer und er findet uns zuerst. Es mag sein, dass einer von  euch eine Last auf dem Herzen hat und denkt: Ich habe das gemacht, ich habe jenes gemacht .... Fürchtet euch nicht! Er wartet auf euch! Er ist Vater: Er wartet immer auf uns! Wie schön ist es, im Sakrament der Versöhnung auf die barmherzige Umarmung des Vaters zu treffen, den Beichtstuhl als Ort der Barmherzigkeit zu entdecken, sich von dieser barmherzigen Liebe des Herrn berühren zu lassen, der uns immer verzeiht!

 

Papst Franziskus zum Weltjugendtag 2015 in Krakau., 15. August 2015


Jeder von uns ist jenes verlorene Schaf, jenes verlorene Geldstück; jeder von uns ist jener Sohn, der seine Freiheit vergeudet hat, falschen Götzen, Blendwerken des Glücks, gefolgt ist und alles verloren hat. Doch Gott vergisst uns nicht, der Vater verlässt uns nie. Er ist ein geduldiger Vater, er erwartet uns immer! Er respektiert unsere Freiheit, doch er bleibt immer treu. Und wenn wir zu ihm zurückkehren, nimmt er uns in seinem Haus wie Kinder auf, da er niemals aufhört, auch nicht einen Augenblick, uns voll Liebe zu erwarten. Und sein Herz feiert ein Fest für jedes Kind, das zurückkehrt. Es feiert ein Fest, weil es eine Freude ist. Gott hat diese Freude, wenn einer von uns Sündern zu ihm geht und um seine Vergebung bittet.

 

Papst Franziskus, Angelus-Gebet, 15. September 2013